Illustrierte Verse u. Gedichte
In dieser Reihe möchte ich mit meinen Fotos Gedichte illustrieren.
Eigene Komposition von Ilse
Im Herbst
Der schöne Sommer ging von hinnen,
der Herbst, der reiche, zog ins Land.
Nun weben all die guten Spinnen
so manches feine Festgewand.
Sie weben zu des Tages Feier
mit kunstgeübtem Hinterbein
ganz allerliebste Elfenschleier
als Schmuck für Wiese, Flur und Hain.
Ja, tausend Silberfäden geben
dem Winde sie zum leichten Spiel,
die ziehen sanft dahin und schweben
ans unbewußt bestimmte Ziel.
Sie ziehen in das Wunderländchen
wo Liebe scheu im Anbeginn
und leis verknüpft ein zartes Bändchen
den Schäfer mit der Schäferin.
Wilhelm Busch
..........liegt nicht lediglich in ihrem Duft und ihrem Antlitz,
sondern darin, daß derjenige, der ihre Schönheit und ihren Wohlgeruch genießen will,
auch ihre Dornen lieben muß!
D. Lipp
Ich und du,
Müllers Kuh, Müllers Esel, das bist du.
Mehr fiel mir dazu nicht ein :-)
Die Wurzeltreppe - Elfentreff
Als ich durch den Wald so geh, ich eine Wurzeltreppe seh'.
Gebildet allein von der Natur, ich staune nur.
Geh ich vorbei das nächste Mal,
haben sich Elfen dort eingefunden - sechs an der Zahl.
Sie winken mir zu und freuen sich sehr, ihre Schwester zu sehen,
eine Elfe in Menschengestalt
geht durch den Wald.
Ein Musenkuß von Ilse, mit einem Schmunzeln zu betrachten.
Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern
An einer offenen Blüte schätzt man die Schönheit,
an einem offenen Herzen den Charakter.
Karl Miziolek
Dieser Baum, noch nicht sehr alt,
sucht und findet sich'ren Halt.
Hält sich fest an Mutter Erde,
auf daß er groß und stärker werde.
Das macht irgendwie auch Sinn,
strebt er doch zum Himmel hin.
(Gedanken, die mir zu den Wurzeln in den Sinn kamen)
Alles beinahe schafft Geld und Macht,
aber kein Crösus und kein Alexander
vermögen die 1000jährige Eiche in ihrer Majestät wieder herzustellen,
wenn sie einmal gefällt ist.
Pückler-Muskau, Hermann Fürst von (1785-1891)
Erst wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr feststellen,
daß man Geld nicht essen kann.
Erkenntnis der Creek Indianer
Mein Freund, der (Mammut-) Baum, er lebt,
stetig hin zum Himmel strebt.
Vertrauensvoll lehn' ich mich an,
tanke neue Kraft so dann und wann,
die er gern mir gibt.
Weil er - genau wie ich ihn -
mich offenbar liebt.
(Eigener Vers)
Ist das heut’ trübe - oh je, oh je,
aber stimmungsvoll – Hauptsache kein Schnee.
Ich bin den Winter sooo leid,
auch sein schönes, weißes Kleid.
Möchte die Sonne seh’n,
Träumend am blau schimmernden Wasser steh’n.
Doch es gilt weiterhin auf den Frühling zu warten.
Allein der Wettergott mischt die Karten......
Dieser Vers fiel mir ein,
als man sich nach dem schneereichen Winter 2008/2009 nach dem Frühling sehnte.
Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh'n,
Im dunklen Laub die Goldorangen glüh'n,
ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
die Myrte still und hoch der Lorbeer steht.
Kennst Du es wohl?
Dahin, dahin, möcht ich mit dir, oh mein Geliebter, ziehn..........
J. W. v. Goethe
Kein Stein liegt vergebens.
Meinst du, es läge auf der Straße deines Lebens,
auch nur ein Stein, ein hindernder, vergebens?
Er mag häßlich sein, groß oder klein,
glaub mir, da wo er liegt, da muss er sein!
Gewiß nicht, um dein Weitergeh’n zu hindern,
gewiß nicht, um dir Kraft und Mut zu mindern.
Nur darum legte in den Sand ihn dir eine gütige Hand,
damit du dir den Stein sollst recht beschauen
und dann mit Gott in gläubigem Vertrauen
darüber reden sollst und sollst ihn fragen,
was er mit diesem Hindernis will sagen.
Und bist du Gott an jedem Stein begegnet,
so hat dich jeder Stein genug gesegnet.
Autor unbekannt